Leichtbaulösungen aus Dresden
Auf der MATERIALICA 2009 präsentiert das ILK eine Sitzschale, ein Federbein und einen Kniehebel in neuartiger Faserverbundbauweise. "Leichtbaulösungen aus einer Hand" ist Kern der Philosophie des Instituts für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden. Das Team um Institutsdirektor Prof. Werner Hufenbach präsentiert auf der diesjährigen MATERIALICA innovative Beispiele für die Umsetzung solcher Leichtbaulösungen im Fahrzeugbereich.
Dazu gehört eine serienfähige Leichtbausitzschale, die vom 13. bis zum 15. Oktober in München auf dem Gemeinschaftsstand des Materialforschungsverbundes Dresden (MFD) gezeigt wird. Sie wurde vom ILK in Kooperation mit der Volkswagen-Konzernforschung im Rahmen eines Transferprojekts zum SFB 639 entwickelt. An Stelle von Stahl wurde hier textilverstärkter Thermoplast für den Prototyp verwendet. Die Sitzschale ist nicht nur um 50 Prozent leichter, sondern lässt sich bei geringeren Kosten auch schneller fertigen.
Ebenfalls auf der Messe wird ein Leichtbaustoßdämpfer aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK) zu sehen sein, nur halb so schwer wie aktuelle Leichtbau-Dämpfer in Aluminium-Bauweise. Diese Konzeptstudie entstammt der Zusammenarbeit des ILK mit dem Leichtbau-Zentrum Sachsen (LZS) GmbH und ZF Sachs.
Für die Luftfahrtbranche hat die Innovationsschmiede aus ILK und LZS ebenfalls Interessantes auf der Materialica zu bieten: einen Leichtbaukniehebel aus CFK. Der Kniehebel wurde nach Luftfahrt-Standards entwickelt, kann mit einem Drehmoment von bis zu 4.000 Nm betrieben werden und ist dabei hochfest und hochbelastbar.
In München zeigen Professor Hufenbach und sein interdisziplinäres Team aus 180 Mitarbeitern, dass sie das inzwischen als Benchmark etablierte Dresdner Modell eines "Funktionsintegrativen Systemleichtbaus in Multi-Material-Design" mit seiner inhärenten Material- und Energieeffizienz bis zum serienreifen Produkt erfolgreich umsetzen können. Die Einbindung in leistungsfähige Netzwerke wie etwa das Automotive Cluster Ostdeutschland (ACOD) oder das "European Centre for Emerging Materials and Processes Dresden" (ECEMP) sowie den Materialforschungsverbund Dresden (MFD) ermöglicht innovative Produkte und technologische Lösungen. Sie werden auch in Zukunft dafür sorgen, dass unsere Industrie wettbewerbsfähig bleibt und Leichtbau aus Dresden seinen ausgezeichneten Ruf noch weiter ausbauen kann.